Jan Peter Tripps literarische Malerei
Im Anfang war das Wort, heißt es in der Genesis – oder war es das Bild? Wie vermitteln Zeichen die Welt? Und können Germanist:innen dazu etwas sagen?
In einem literaturwissenschaftlichen Seminar (Leitung: Prof. Ralph Köhnen) ist man der Frage nachgegangen, in welchem Verhältnis Wörter und gemalte Bilder stehen können – Porträts, Stillleben, Landschaftsdarstellungen, Genremalerei haben viele Bildkommentare aufgerufen, und umgekehrt haben Gedichte oder Erzählungen stets Bilder erzeugt.
Auch wenn Bildern nachgesagt wird, dass sie die Welt ganz umstandslos wiedergeben, ist Vorsicht geboten – an Jan Peter Tripps Bildern lässt sich dies studieren. Auf den ersten Blick ist seine Kunst hyperrealistisch – dann aber zeigt sie Tücken und Erkenntnisfallen. Sie malt vom Malen, wie Dichtung vom Erzählen erzählen kann. Der 1945 geborene Maler bezieht sich immer wieder auf die Malereigeschichte und die Gegenwart, oft auch mit ironischen Pointen.
Die Ausstellung versammelt zwei Dutzend Originalbilder aus Bochumer Sammlungen, die noch nicht öffentlich gezeigt wurden. Sie bietet die Chance, Kunst nicht nur auf dem Bildschirm, sondern hautnah zu sehen – hier kommt es auf jedes Detail an! Studierende stellen nicht nur aus, sondern inszenieren die Bilder mit einer Klangperformance. Ein Vortrag von Prof. Köhnen führt in Grundzüge und Philosophie der Malerei Tripps ein, mit den Sammlern kann man Gespräche führen.
19.09.2024 um 18:00 Uhr im Prinzregenttheater Bochum (Prinz-Regent-Straße 50-60)
Der Eintritt ist frei.