Bericht: Abschlussveranstaltung des Projekts „Unter Tage“ am 15. Dezember 2018

Im Jahr 2018 wurde der dritte und letzte Durchgang des Projekts „Unter Tage“ beendet. Das von der Robert Bosch Stiftung finanzierte und vom Lehrstuhl für Neugermanistik und Didaktik der Literatur durchgeführte Projekt lief im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung aus. Ein knappes Jahr lang hatten Schülerinnen und Schüler aus Bochum und dem Siegerland unter Leitung von Professor Dr. Sebastian Susteck sowie der intensiven Betreuung zweier studentischer Hilfskräfte zu Bergbaurealität und Bergbauphantasien geforscht. Sie setzten sich zum einen mit der Bergbauhistorie der eigenen Region und ihren rahmenden politischen, gesellschaftlichen und zum Teil technischen Bedingungen auseinander. Zum anderen interessierte sie, auf welche Weisen die Welt unter Tage Faszination auf Kunst- und Literaturschaffende ausübt(e) und somit vielfältig Einzug in künstlerisches Schaffen fand und findet.

Am 15. Dezember 2018 stellten die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse ihrer Arbeit im Universitätsforum der Ruhr-Universität Bochum vor, wobei die Bandbreite der gewählten medialen Formate von Posterpräsentationen über Fotoausstellungen bis hin zu selbstgedrehten Filmen reichte. Auch thematisch bot sich in der Gesamtheit der Gruppen eine beachtliche Vielfalt: So forschten die einen zu Märchen und Sagen über den Bergbau, die anderen zum Imagewandel der Region Ruhrgebiet, dritte zu ehemaligen Bergwerksgeländen im Siegerland.

Als besondere Gäste der Veranstaltung waren die Brüder und Schauspieler Nils und Till Beckmann – beide ehemalige RUB-Studenten – eingeladen, um über ihre Arbeit am Drehbuch zum Spielfilm Junges Licht zu sprechen, dessen literarische Vorlage der gleichnamige Roman Ralf Rothmanns bildet. Nicht nur berichteten sie von der intensiven Arbeit am Grundlagentext und der persönlichen Bedeutung des Bergbaus für sie, sondern sie lasen auch einen ausgewählten Dialog aus dem Drehbuch vor, was für die Besucherinnen und Besucher von großem Unterhaltungswert war.

Insgesamt spiegelten die beeindruckenden Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Universität und Schulen wieder, denn sie zeigten, dass die Perspektive der Teilnehmenden auf die Thematik des Kohleabbaus, aber auch auf Techniken wissenschaftlichen Arbeitens in den letzten Monaten merklich geweitet wurde.