Modul No-go-Areas im Optionalbereich (10 CP): noch Plätze frei

Als No-Go-Areas werden Orte bezeichnet, an die man sich nicht gefahrlos oder unbedroht begeben kann. Es sind Areale, die erst durch menschliches Handeln für Menschen unbetretbar geworden sind; In No-Go-Areas gelten andere Regeln und Gesetze. Sie stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit und sind dem Sehen zugleich entzogen. Kulturwissenschaftlich interessant werden sie, weil sie erst in der medialen Darstellung räumlich eingegrenzt, als tabu markiert und produziert werden.

Forschungsgegenstand des Seminars ist einerseits die unvermittelte Prägung, der rasche Bedeutungswandel und die ideologische Besetzbarkeit neuer Begriffe vor allem in der jüngsten Vergangenheit. Andererseits wollen wir untersuchen, ob der Begriff der No-Go-Area trotz seiner ideologisierten Verwendungsgeschichte noch für den wissenschaftlichen Diskurs (zurück-)gewonnen und nutzbar gemacht werden kann. Drittens beabsichtigen wir auch, No-Go-Areas nicht nur semantisch neu zu besetzen, sondern auch im Sinne eines ethnographischen „Walkshops“ einen Bereich zu begehen, der als No-Go-Area bekannt ist oder als solcher bezeichnet werden kann. Unser Standort, das Ruhrgebiet, ist als Industrieregion, die lange als Ausgangspunkt der Modernisierung angesehen wurde, besonders dafür geeignet.

Anders als ursprünglich angekündigt findet das Seminar nun synchron, aber ohne Campuspräsenz statt.
Die Veranstaltung zählt als ganzes Modul und wird mit 10 CP kreditiert. Das Anmeldeverfahren findet über den Optionalbereich statt, kann aber auch in der Medienwissenschaft angerechnet werden.
Termine: Fr, 30.10., 18-20.15; Fr., 6.11., 10-14 Uhr; Fr., 4.12., 10-14 Uhr, Fr., 11.12., 12-15 Uhr, Fr., 15.1.21, 10-14 Uhr; Fr.& Sa., 28. u. 29.1.21, 10-14 Uhr
Anmeldung an: stephanie.heimgartner@rub.de