Eine Bühne für Vielfalt und Dialog, das war das Ziel den kulturellen Abends „Campus ohne Grenzen“ und das ist ohne Frage gelungen!
Ein Team des Germanistischen Instituts hatte am 9. Dezember zu dieser Veranstaltung eingeladen. Mitgewirkt haben Künstlerinnen und Akteurinnen, die das Thema Diversität und Antidiskriminierung aus den verschiedensten Perspektiven betrachtet haben. Dem Publikum wurde ein facettenreiches und gelungenes Programm präsentiert. Die Poetryslammerin Jouhaina Jahchaichi trug eindrückliche Texte vor, aus denen persönliche Erfahrungen mit rassistischer Diskrimierung im Schulsystem in sprachlich avancierter Form hervorgingen. Die Autorin Stella Nyanzi imponierte mit ausdrucksstarken, zum Teil sehr dunkler biografisch geprägter Lyrik, die ihre von misogyner und rassistischer Verfolgung und Inhaftierung in Uganda geprägte Biographie thematisierte. Der folgende Stilbruch im Programm zu queeren Comedienne Marlena Schönfeld hat erstaunlich gut funktioniert und gezeigt, dass auch Comedy eine starke Ausdrucksmöglichkeit ist, Menschen mit ernsten Themen wie Frauenfeindlichkeit und Sexismus im Alltag zu erreichen. Abschließend hat die Antidiskriminierungsbeauftragte der Ruhr-Universität, Michalina Trompeta, aus ihrem beruflichen Alltag berichtet: Ihre Arbeit ist einerseits getragen von dem Selbstverständnis der RUB als weltoffener, diverser und progressiver Einrichtung, andererseits von rechtsxtremer Anfeindung. Michalina Trompetas Ausführungen markierten die Wichtigkeit politischer Stellungnahme entgegen politischem Extremismus: Rassistische, frauen- und menschenfeindliche Positionen versuchen, auch die universitären Räume zu erreichen. Der Moderatorin des Abends, Jana Goller, ist es ganz ausgezeichnet gelungen, durch diese emotionalen Auf und Abs des Abends zu navigieren. Die einzelnen Beiträge wurden von ihr stets in einfühlsamenTalksequenzen begleitet und moderiert. So mündete der Abend in ein Gespräch zwischen den Gästen und dem Publikum aus dem heraus abschließend der Wunsch geäußert wurde, den gelungenen Abend womöglich als Auftakt einer Reihe zu betrachten.


Gäste der Veranstaltung „Campus ohne Grenzen“
