Call for presentation: Regionale Texte – Kulturpoetische Perspektiven auf Regionalität am Beispiel NRWs

Wann: 19.-21. August 2022
Wo: WWU Münster
Was: studentische Tagung zum Thema „Regionale Texte – Kulturpoetische Perspektiven auf Regionalität am Beispiel NRWs“ stattfinden. Für diese Tagung möchten wir im entsprechenden Feld arbeitenden Studierenden der Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaften die Möglichkeit bieten, eigene Studien und Forschungen in Vorträgen von 20 bis 30 Minuten vorzustellen.
Wer: an alle Studierenden, die sich vorstellen können, einen themenbezogenen Beitrag zu präsentieren. Abstracts mit einem Umfang von max. 500 Wörtern und einer Kurzvita können bis zum 15.06.2022 per E-Mail (Betreff: Tagung Regionale Texte) übermittelt werden an: tpreuss@uni-muenster.de 
Kontakt: Für Fragen und weitere Informationen stehen die Veranstalter:innen von der WWU Münster zur Verfügung. Michael Boch, Tim Preuß, Alexandra Schwind (Münster) 

Detaillierte Informationen können sind im PDF zu finden.


Was regionale Texte sind, wird üblicherweise von dem abgeleitet, was sie nicht sind: Nicht-Mainstream, nicht zentral, nicht arriviert bzw. außerhalb eines etablierten Betriebes, nicht von überregionalem Interesse. Damit sind sie tendenziell pejorativ als provinziell, marginal, trivial, mithin irrelevant konnotiert. Paradoxerweise lassen sich ihnen jedoch gleichsam bedeutende Kompetenzen zusprechen, etwa in ihren korrektiven bzw. subversiven Möglichkeiten, ihrem Veränderungs- und Andersartigkeitspotenzial gegenüber dem ‚Arrivierten‘. In jeder Perspektive jedoch stellt sich die für alle aktuelle Forschung mit regionalen Erkenntnisgegenständen überaus relevante Frage: Wozu sich noch, in Zeiten einer zunehmend global vernetzten Welt, mit Fragen der Regionalität, mit textuellen Zeugnissen von Regionalität auseinandersetzen? 

Die Antwort auf diese Frage kann über den bloßen Erkenntnisgewinn am konkreten regionalen Gegenstand weit hinausgehen – geht es doch letztendlich in dessen Untersuchung immer um das Verhältnis von Fremdem und Eigenem und um die Heterogenität dieses vermeintlichen Eigenen in einer zunehmend komplexen kulturellen Umwelt und in zunehmend komplexen inter- und transmedialen Formen. Nicht zuletzt können (insbesondere subkulturelle) regionale Texte auch als Modellfall der Adaptation von Selbstbeschreibungen und kulturellen Handlungsweisen gelesen werden und so Aufschluss geben über die tiefgreifende Interdependenz kultureller Räume auf verschiedenen Gegenstands- und Abstraktionsebenen. Eine Differenzierung überholter Verständnisse von Regionalität, ihren Bedingungen, Funktionen und Möglichkeiten tut not – und ist das Ziel der studentischen Tagung. 

Das Land NRW bietet hierfür als das bevölkerungsreichste sowie eines der flächengrößten Bundesländer eine überaus heterogene Kulturlandschaft auf makro- wie mikrostruktureller Ebene. In seiner urbanen, ruralen, industriellen, dialektalen, kulturgeografischen, subkulturellen Vielfalt als Grenzregion, Ballungsraum, Teil transnationaler Großräume etc. ermöglicht das Beispiel NRWs vielfältige Möglichkeiten der Perspektivierung regionaler Texte wie auch einen umfangreichen Korpus untersuchbarer regionaler Texte unter dem Fokus des Verhältnisses von Globalität und Regionalität.